Notrufsäulen an Bundestraßen werden weiter reduziert

@Edwin +1! So ähnlich kann man sich das vorstellen.

Georg

Hast du einen Defibrilator zu Hause? Wenn nicht, warum nicht? So ein Ding kann Leben retten, wenn man es mal braucht!

Ich habe in keinem meiner Beiträge von Altruismus oder Ideologie gesprochen, das hast du getan. Ich habe lediglich gesagt, dass ich mir keine Geräte kaufe, die ich nicht brauche. Ich habe zu Hause und bei der Arbeit ein Telefon, mit denen ich telefonieren kann. Das sind die einzigen Orte, an denen eine Telefonverbindung für mich notwendig ist und an denen ich erreichbar bin. Folglich brauche ich auch kein Gerät, mit dem ich anderswo telefonieren könnte, und gebe auch kein Geld dafür aus.

Wie bereits von einigen meiner Vorposter geschrieben, garantiert das Mitführen eines Handys in der Praxis keineswegs die Erreichbarkeit des Notrufs. Eben gerade dafür gibt es ja die Notrufsäulen - ein gewartetes und zentral verwaltetes Netz von Notrufeinrichtungen, das eben gerade für diesen Zweck konstruiert worden ist, und nicht dafür, dass Onkel Schorsch auf der Alm mit Tante Gerda im Garten telefonieren und SMS schreiben kann. Und das genau dieses extra für Notfälle geschaffene Netz 1. eine private Stiftung für den Aufbau und Unterhalt notwendig hatte, statt vom Staat aufgebaut und unterhalten zu werden, und nun 2. zurückgebaut werden soll, statt nun endlich vom Staat übernommen zu werden, ist der eigentliche Kritikpunkt. Für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen, und dazu gehört auch die Einrichtung von Notrufmöglichkeiten, ist die Aufgabe des Staates und nicht die von konsumorientierten Privatunternehmen wie Mobilfunkanbietern.

Hab’ ich schon überlegt, weil in meiner Nachbarschaft einige Herrschaften gesetzteren Alters leben (Und nicht nur für die nützlich).
Mich hat bisher der Preis abgeschreckt (den billigsten, den ich fand
hat knapp 900 € gekostet).
Würden die Teile z. B. 100 € (wie ein handy :wink: kosten, wär’ einer schon längst im Haus.

Die Notrufsäulen sind auch nur an den großen Straßen, im Wald oder etwas weiter in der Pampa ist somit eine handy schon sehr sinnvoll …

Ciao,
Frank

Wenn man da überhaupt Empfang hat - im Heimatort meiner Eltern z.B. ist das nicht der Fall, da und in der Nähe gibt es diverse Funklöcher. Um so ärgerliche für Leute wie z.B. den “Landarzt”, der unterwegs erreichbar sein muss. Notrufsäulen gibt es aber (noch), und die hat es auch absolut nötig.

Kann das Netz so stark überlastet sein das noch nicht mal eine Verbindung zur Basisstation möglich ist um ihr mitzuteilen das sie für den gerade ausgeführten Notruf Kapazitäten frei machen muss? Will ich nicht so ganz ‘glauben’. Die Polizei lässt sich ja auch nach Bedarf Handies ‘priorisieren’.

Zum Thema Notrufsäulen. Ab 2014 wird wohl ecall [1] in allen neuen PKW und neuen “Leichttransportern” Pflicht werden. In sofern wieder ein Grund der gegen Notrufsäulen spricht. Wenn aber irgendwo gar kein Handynetz ist macht so eine Notrufsäule durchaus Sinn, fragt sich allerdings warum man dann dort nicht gleich einen kleinen “Notruf”-Sendemast hinstellt, Telefonstrippe hat es ja… :wink:

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/ECall

Wäre es nicht auch sinnvoll die Betreiber der Notrufsäulen (Den der Autobahnnotrufsäulen sowie die Stiftung) zwecks Import oder regelmäßiger “Diff Files” zu kontaktieren ? GPS Koordinaten sollten sie ja haben.

EDIT: Habe gerade gesehen das die Steiger Stiftung hier auf der Liste steht: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Kommunikation

Was läuft denn da ?

Ja kann es. Hast du mal versucht am Neujahrstag um 00:10 Uhr deinen Lieben ein frohes neues Jahr zu wünschen? Das ist sicherlich ein Extrembeispiel, dass jedoch einige nachvollziehen können. In Ballungsgebieten und im Rahmen von Großveranstaltungen kommt es ebenfalls zu diesen Effekten und leider nicht nur an Sylvester bzw. Neujahr.

Die Sache mit dem Priorisieren funzt folgendermaßen: Das Mobilnetz bzw. einzelne Zellen werden wegen Überlastung komplett abgeschaltet, erst danach werden die priorisierten Anschlüsse Polizei, Katastrophenschutz aber auch z.B. die Presse als erste wieder ans Netz gelassen. Otto-Normal-Telefonierer hat dann noch lange keinen Zugriff auf das Netz! In dem Moment der Abschaltung und diese kann durchaus mal ne Viertelstunde dauern, nützt die Priorisierung gar nichts. Wo nichts ist kann sich kein Handy einbuchen!

Naja, auch der ecall wird über Handynetze abgewickelt… Aber vom Prinzip her eine tolle Sache!

Die Notrufsäulen haben ne Telefonstrippe und ~ 60 Volt anliegen. Für einen “kleinen Notrufsender” brauchst du allerdings mindestens 230V, einen Sender, die Antenne muß in das entsprechende Netz “eingebunden” werden usw. Der Aufwand ist bedeutend größer und teurer…

Georg

Und bei solchen Großveranstaltungen ist dann auch immer eine ausreichende Anzahl von Notrufsäulen vorhanden…alles klar. Wenn man schon Empfangsvergleiche zieht, dann sollte man sie auch unter gleichen Bedingungen ziehen.

Silvester ist für mich ein Tag wie jeder andere, also was da Nachts abgehen soll kenne ich nur aus Erzählungen und Berichten da ich zu der Zeit dann auch schlafe. Praktische Versuche habe ich daher nie durchgeführt. Bei Großveranstaltungen kam ich noch nicht in die Situation den Notruf zu wählen.

Aber unabhängig davon heißt das dann auch das das Handy “kein Netz” anzeigt ? Wenn nein, dann hat es ja auch eine Verbindung zur Basisstation so das eine Signalisierung in irgendeiner Form möglich sein sollte selbst wenn auf allen “Kanälen” gerade telefoniert wird. Es wird doch wohl irgendwer seine drei Zellen bei der Erstellung des GSM standard beisammen gehabt haben !?!

Keine 230V, eher 20 kV;)

Bist du da sicher, das die ganze Zelle bei Überlast abgeschaltet wird?

Aus meiner Sicht gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Frequenzen und auf jeder Frequenz dann noch mal eine gewisse Anzahl von Zeitschlitzen, die mit Daten belegt werden können. Wie bei Protokollstacks üblich, wissen die unteren Schichten nicht, welche höheren Sinn die Daten die sie da da gerade übermitteln haben. Soll heißen, die Übertragunfg auf der Funkschnittstelle hat keine Kenntnis über den Zusammenhang der Daten in den Paketen, damit kann sie auch nicht zwischen Notruf- und Alltagstelefonaten unterscheiden. Das kann erst die Schicht, die das Verbindungsmanagment macht, die kann dann die unwichtige Alltagsverbindung einfach beenden, um Kapazitäten für den Notruf frei zu machen. Wenn ein Handy nur auf einen Ping vom Funkmast antwortet, dann belegt das natürlich weniger Zeitschlitze wie ein Gespräch.

Das Problem ist ja auch nur einen freien Zietschlitz für das senden zu bekommen, weil einfach zu viele Handys auf die Pings der Mastes antworten, bzw. die Zeitschlitze durch Gespräche weg sein, das schon alle Zeitschlitze auf den Frequenzen vergeben sind. Deswegen empfängt man in diesem Zusatnd die Pings vom mast natürlich immer noch, das “Netz” ist also noch da, man kann nur nicht senden.

Wenn du schon meine Beiträge kommentarlos zitierst, solltest du sie gefälligst nicht aus dem Kontext reißen.

Wie ich oben geschrieben habe, ist die Sicherheit der Bevölkerung Aufgabe des Staates. Aber offenbar gibt der sein Geld lieber anders aus, als ein sicherheitsrelevantes System von flächendeckenden Notrufeinrichtungen zu betreiben. Kurz gesagt: Für alles Mögliche hat der Staat Geld, aber bei der Sicherheit seiner Bürger, die eine seiner zentralen Aufgaben ist, wird gespart.

Und wie ich ebenfalls oben geschrieben habe, ist ein Handy eben gerade kein zuverlässiges Hilfsmittel für Notrufe, wenn ich mich an Orten ohne Handyempfang aufhalte, also insbesondere kein Ersatz für ein ordentlich gepflegtes und zuverlässiges Notrufsystem, das gerade darauf ausgelegt ist, im Notfall zu funktionieren. Und da ich mich entweder an eben solchen Orten oder an Orten mit Festnetztelefon aufhalte, von denen aus man genau so gut den Notruf wählen kann, brauche ich kein Handy und gebe folglich auch kein Geld dafür aus.

Ahh ein Fachmann. Super! Du kannst durchaus Recht haben mit den Ebenen und den belegbaren Zeitschlitzen. In der Praxis äußert sich das jedenfalls so, dass zunächst für die Handys kein Netz erreichbar ist. Auch ein Notruf geht dann nicht durch, weil wie du richtig bechrieben hast die “Organisation” der Übertragung nicht mehr funktioniert. Aus diesem Grund wird “ganz abgeschaltet” bzw. die komplette Kommunikation auf Null gefahren und dann wieder langsam hochgefahren. Dabei kommen dann die "priorisierten Geräte zuerst dran.
Im einzelnen ist es noch etwas komplizierter, diese Beschreibung sollte jedoch zum allgemeinen Verständnis ausreichen,oder?

Hy Henning, das sollte kein Vergleich von meiner Seite aus sein!? Leider sind die absolut wichtigen Noufsäulen eben nicht in ausreichender Anzahl vorhanden. Meistens schon gar nicht dort wo solche Veranstaltungen stattfinden. Dort gibt es jedoch i.d.R. BOS-Einheiten sowohl stationär als auch mobil die eigene Kommunikationsmöglichkeiten mitführen. :wink:

Ist ja letztlich auch egal, der Skandal ist das die Säulen wohl kräftig ausgedünnt werden und sich keiner zuständig fühlt wie oben schon mehrfach geschrieben…

Georg

Naja, ich interessiere mich für Netzwerke und Protokolle, aber wirklich vom Fach weder BOS noch Mobilfunkbetreiber bin ich nicht. Was ich geschrieben habe ich nur wie so etwas üblicherweise realisiert wird. Aber gerade zur Technik und den verfahren im Mobilfunkbereich gibt es kaum Infos bzw. wurden diese erst mühselig durch Analysen erarbeitet. Hier beschäftigt man sich mit der Seite der BTS und hier mit der Handyseite. Ich habe mich aber auch noch nicht näher mir den Mobilfunkprotokollen befasst.

Ja, das reicht aus, danke. Ist ja auch ein nettes Feature der Steuerung für die Funkmasten/BTSen: wenn sie wegen der Last keine Handys auf low-level-Ebene mehr per Protokoll pingen kann, denk die Steuersoftware, das weil nichts mehr geht, wohl die Zelle kaputt sein muß und macht einen Neustart der Zelle und fährt dann wie du beschrieben hast, danach langsam das Netz wieder hoch. Das das Handy kein Netz mehr hat, liegt dann vermutlich daran, das man bevor man auf die höheren Protokollebenen nutzen kann, man zuerst mal überhaupt das Protokoll zur Belegung des Übertragungsmediums erst mal erfolgreich durchführen können muß.

Hallo Mapper,

ich muß mal diesen alten Fred hochholen da die diskussion eigentlich aktuell ist.

In Hessen habe ich derzeitig einige Notrufsäulen der Björn Steiger Stiftung gefunden, obwohl diese unter http://www.steiger-stiftung.de/notruftelefon an giebt nur noch in Baden-Württemberg 1.706 Notruftelefone zu betreiben.

Stehen die Notrufsäulen wirklich noch ?

Könnte nicht wall-e hier mal aufräumen ?

MfG

Senni

Also in Frankfurt stehen die an der B8 bei Bischofsheim und die an der Hanauer Landstraße Höhe Schwedlerstraße noch. Die Notrufsäule an der Wittelsbacherallee ist definitiv abgebaut.

edit: bei der Hanauer Landstraße Höhe Daimlerstraße bin ich mir gerade nicht sicher, ich fahre dort aber demnächst mal vorbei und schaue nach.

Steiger war vor langer Zeit am Telefon offen für eine Datenzusammenarbeit.

Ich hattee im Forum oder ML mal nach einem lokalen Kontakt gefragt da ich für weitere Gespräche zuweit Weg bin.

Es hatte sich glaube ich aber keiner gefunden leider. Vielleicht kann man das nochmal aktivieren.

Jan

DD1GJ hat Kontakt zur Björn-Steiger-Stiftung.

Hallo Senni,

es gibt in Hessen noch eine Handvoll Notrufsäulen der Björn Steiger Stiftung.

Ich bin seit ein paar Monaten mit der Stiftung in Kontakt und erhalte jeden Monat eine Übersicht sowie tagesaktuelle Deltas. Leider sind in Einzelfällen die Koordinaten ziemlich falsch, so dass ich jede einzelne Säule anhand von Luftbild und sonstigen OSM-Daten von Hand abgleiche. Die Differenzen teile ich der regelmäßig der Stiftung mit. Dort wird mittels Ortskenntnis der Wartungstechniker nochmals gegengeprüft und korrigiert. Meine Vorgehensweise:

  1. Abgleich der bei OSM bereits vorhanden Standorte und Ergänzung mit ref, operator und description (erledigt)

  2. Entfernen der im letzten Jahr abgebauten Standorte aus dem OSM-Datenbestand. Leider sind keine Listen der Vorjahre verfügbar. (erledigt)

  3. Übernahme von bei OSM noch nicht vorhandenen Standorten, wenn Koordinaten und Standortbeschreibung nach Luftbildkontrolle plausibel sind. Damit werde ich bis spätestens Ende Februar fertig sein.

  4. Nochmaliger Abgleich von Description, da ich mich derzeit hauptsächlich um die Koordinaten und Referenznummern kümmere

Eine Übersicht mit den (teilweise falschen) Originaldaten der Stiftung ist unter [http://www.dd1gj.de/bss/](http://www.dd1gj.de/bss/) . Das Laden dauert einige Sekunden. Es fehlen ca. 10 Säulen, deren Koordinaten noch unbekannt sind. Nach Abschluss der Qualitätssicherung wird die Stiftung die Standorte als OpenData veröffentlichen, natürlich mit OSM-kompatiblen Nutzungsbedingungen.

Ich habe alle Datenbestände in einer PostGIS-Datenbank und mache heute Abend einen Abgleich für Hessen.

Grüße
Joachim