Da scheinst du was falsch aufgegriffen zu haben. Niemand hat behauptet, dass man Straßen an Wiesen heften muss. Nein, wenn ein Weg über die Wiese führ, dann macht dieser Weg freilich nicht zwei Wiesen draus…
Hingegen wäre es - in meinen noob-Augen - inkonsequent zu sagen, man darf angrenzende Flächen nur bis zur Fahrbahngrenze ziehen, um jene noch einzeichnen zu können - in anderen Situationen aber Wege gnadenlos über die Felder zu zerren.
Vielen Dank, streckenkundler, für deinen wirklich wertvollen Beitrag. Ich habe bisher noch nie etwas über dieses Anwendungsschema gehört und war sofort der Meinung, dass OSM ebenfalls so etwas braucht. Da steht ja alles drin, über das wir uns hier die Tasten locker schreiben. Nicht nur die zu verwendenden Objekte, sondern auch wie diese genau eingetragen werden. Dieses wie ist bei OSM leider, vielleicht auch bewusst, nicht durchgängig gegeben. Und so sieht jede Gegend topologisch irgendwie anders aus
Ein Auszug aus der Erläuterung zu ATKIS sagt sogar:
Interessanter ist aber, dass darin sogar der von ulmtuelp benannte Fall mit dem Acker auf dem Mittelstreifen ausgeschlossen wird. Zwischen zwei getrennten Fahrspuren wird einfach eine Fläche “Straßenverkehr” eingefügt. ^^
Auch ALKIS (also ein digitales Liegenschaftskataster) definiert sehr schön die Tatsache, dass die überwiegende Nutzung der Flächen entscheidend ist. Heißt, es werden hier die Straßen und sogar die Bürgersteige als Flächen definiert, an denen unmittelbar die Nachbarfläche angrenzt. Selbst wenn man den Mehrwert der zusätzlichen Informationen zur Straßengeometrie zumindest mal ins Verhältnis des Aufnahmeaufwandes setzen sollte, ergibt es doch ein schlüssiges Bild. Hier mal ein Kuck:
Wenn man sich jetzt allerdings nachfolgende Grafik aus deinem verlinkten proposal anschaut, muss einem doch zwangsläufig die Frage kommen, welcher Mehrwert dahinter steckt, oder?
Ich meine, vielleicht ist es ein wirklich schlechtes Beispiel, aber ausnahmslos alle Linien, die den Fahrbahnrand markieren sind Parallelverschiebungen der Mittellinie. Und das ist vermutlich bei über 98% aller Wegstrecken der Fall. Warum dann nicht also “width=*” auswerten und in größeren Zoomstufen die Fahrbahn eben mit 6m Breite einzeichnen? Oder, wie gesagt, eben annehmen, dass eine Bundesstraße normiert 8m breit ist. Wo liegt da das Problem für den Renderer?
Statt einen solch lächerlich einfachen Algorithmus mit bisschen Eckenverrundung zu implementieren, sollen in Zukunft Millionen von Menschen das Straßennetz mit mind. 3 (mit zwei Gehwegen 7) nahezu identische Linien nachbilden? Und der Aufwand an Kreuzungen erst …
Ein paar Anwendungsfälle gibts dann unbestritten aber doch: Fußgängerzonen und Innen- oder Altstädte, wo es doch einfacher ist, die häufig unförmigen Geometrien gleich mit zu übernehmen. Ich denke, das richtige Verhältnis machts.