Längst abgerissene Bahnstrecke löschen oder verbessern?

ahja, die Angst vor Chaos, lieber knallharte Grenzen setzen, und damit den Mapper zu bevormunden, als auszuloten was geht, oder sinnvoll ist…
Ich persönlich glaube nicht, das der Wert der Datenbank OSM, und damit auch die Zukunft von OSM im Nachpinseln der “Realität” liegt.

Grüße von Lutz

Ich hatte also doch recht im Thread http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=52700
als ich COSM (ChaosOSM) erwähnt hatte, dort jedoch im anderen Zusammenhang.
Im Prinzip haben wir jetzt schon Chaos - unpflegbare MP, Grenzen, die ein Anfänger nicht durchschaut, massenweise 3D Gebäude, die nur durch den Ersteller wartbar sind, landuse Flächen, die überlagert sind, Straßenflächen, Chaos pur im Wiki und und und…
Es wird höchste Zeit, das man auf mehrere Ebenen taggen könnte.
Z.B. wie auf dieser Spielwiese: http://master.apis.dev.openstreetmap.org/#map=9/50.7173/6.9846
Es müsste nur entsprechende Plattformen definiert und Server bereitgestellt werden. Daran scheitert’s wohl erstmal.

P.S. Vielleicht so zum Threadthema: Die alte Bahninie nicht löschen, sondern “aufteilen”. Bekannte Wege (Radwege) haben z.B. den Namen der alten Trasse (mittlerweile schon oft verwirklicht). Linien durch Gelände mit Böschungen oder auch einfach durch Privatgelände einfach nur mit einem note versehen. Mit einer Notiz kann jeder Mapper was anfangen und löscht es nicht gleich. Eine durchgezogene Line mehr oder weniger…
davon gibt es viele in der COSM.

Bitte bleibt mal auf dem Boden… abgesehen davon, daß es eh auf Grund der Datenlage nicht möglich ist, historische Stadtkerne zu zeichnen.

Bei den Bahnstrecken geht um (für ein geschultes Auge) im Gelände nachvollziehbare Geländestrukturen, die ein Wissender als ehemalige Bahnstrecke xy identifizieren kann, nicht mehr und nicht weniger. Diese Geländestrukturen gehen bis hin zu simplen Verfärbungen im Boden… Beispiel kann ich liefern.

Von einer seperaten Datenbank halte ich nichts. Eine Separate Datenbank bedeutet eine Loslösung von Objekten, die doch eine geometrische Beziehung zueinander haben: Punkt, an dem die ehem. Bahnstrecke von der bestehenden Strecke abzweigte… ein Hinweisschild eines abgebaggerten Ortes und die reale Lage des Ortes nebst weiterer Angaben… ein Radweg folgt einer ehem. Bahnstrecke, verlässt diese kurz (z.B. wegen einem Damm mit Brücke) und dann wieder auf der ehem. Strecke zu sein. Getrennte Datenbanken können beides nicht geometrisch und topologisch (für OSM einigermaßen) sauber zusammenbringen. Ohne solche Objekte wäre http://gk.historic.place/historische_objekte/index.html nicht das, was es wäre… und auch die OpenRailwayMap wäre bedeutend Leerer…

Wenn ihr nur auf das Tagging real existierender, und im Gelände nachvollziehbarer Dinge herumreitet, dann löscht bitte alle Grenzen, alle abandoned-Objekte. Vergesst alle Objekte mit end_date=*. Dann könnt ihr auch mind. 1/3 bis der 1/2 der historischen Objekte löschen und sonstiges, was nicht der OnTheGround-Regel entspricht.

Anderenfalls sorgt für ein klares, sauberes und nachvollziehbares Tagging und deren (einigermaßen) sauberen Dokumentation im Wiki.

Der Wikipedia-Link im Eingangsbeitrag zeigt eigentlich schon ansatzweise, wie es aussehen könnte:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nassauische_Kleinbahn Hier besonders der Abschnitt Weblinks…

Sven

Doch, das geht, mit Public-Domain-Karten wie es sie auch für das historische Frankfurt gibt.

Das Thema Geschichte in OSM (Lifecycle) wird im Wiki bereits hier ausgeführt: Comparison of life cycle concepts.

Das Thema Bahngeschichte wird ebenfalls im Wiki abgehandelt: Demolished Railway und Railways#Life-cycle.

Fazit (nach dem Lesen des Wiki): Es ist bereits jede Menge Geschichte vorhanden. Wie die Geschichte korrekt zu mappen ist, wurde bereits dokumentiert.
Alles woran es fehlt, ist hier und da die korrekte Umsetzung.
Aber: OSM ist ein Gemeinschaftsprojekt: Jeder darf verbessern (nicht löschen) und OSM ist für alle da :slight_smile:

Das bedeutet aber nicht, das es ernsthaft jemand vorhat.
Wir sorgen eher dafür, historische Karten als Hintergrundlayer zur Verfügung zu stellen.

@42429 Danke für diesen konstruktiven Beitrag…

Grüße von Lutz

Hast du da ein Link?? (nur Karteninteressehalber)

Das dürfte dann aber die extrem seltene Ausnahme sein…

Sven

Das ist das, was mich an OSM begeisert… Danke.

Sven

Bitteschön: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frankfurt-Ravenstein1861-Bl5.jpg

OSM ist für Daten zu aktuell existierenden und nachvollziehbaren Dingen. Abgerissene Gebäude und entfernte Eisenbahnschienen gehören gelöscht bzw. nur als die heute allgemein (ohne Spezialwissen) erkennbaren Objekte getaggt, also z.B. ein Bahndamm als Böschung. Komplett überbaute oder weggebaggerte Abschnitte sollten gelöscht werden. Für historische Informationen gibt es bereits eine eigene Datenbank.

Die Löschung veralteter, falscher oder irreführender Daten ist eine Verbesserung des Datenbestandes.

bye, Nop

Verstehe ich nicht. Die Daten der History Map sind doch in der OSM integriert.

Ja, aber es spricht nichts dagegen, die historische Bedeutung innerhalb zumindest einer Notiz zu behalten und damit eine Ursprünglichkeit nachvollziehbar zu erhalten. Künstlich aufgeschüttete Böschungen / Dämme haben einen Ursprung. Wenn dieser noch bekannt ist, sollte dies nicht einfach gelöscht werden. Die Nachwelt wäre dankbar dafür.

Beispiel: http://www.openstreetmap.org/way/341636932

Ein klar gekennzeichneter ehemaliger Straßen- oder Schienenverlauf ist nicht irreführend, sondern hilft beim Verständnis der heutigen Streckenführung! railway=abandoned (bzw. railway=historic) ist niemals veraltet. Die Eisenbahn war ja vorhanden und hat die Stadtentwicklung geprägt.

Dann darf ich Fähren, Nationalparks und Postleitzahlen löschen?

Wenn wir schon dabei sind, dann bitte auch die 12-Meilen-Zone, alle anderen Grenzen (Stadtteilgrenzen, Gemeindegrenzen, usw.), Wüstungen, Telegrafenstationen (razed:historic=optical_telegraph), Konzentrationslager (abandoned:amenity=prison_camp), usw… und konsequenter Weise löschen wir dann bitte auch die Zukunft (z.B. proposed), oder seit wann ist osm eine Glaskugel? :wink:

…und auch Historiker bzw. historisch interessierte Menschen!

Gruß,
Zecke

Wenn die Bahnstrecke nicht gerade dem Braunkohlen-Tagebau weichen musste, wird sie fast immer noch reale Auswirkungen haben, selbst wenn sie oberflächig nicht mehr erkennbar ist. Wenn man dort bauen will, wird man wohl auf bauliche Reste und insbesondere auch Bodenverunreinigungen stossen. In der Nähe der Bahnstrecke ist die Wahrscheinlichkeit, das noch Blindgänger vorhanden sind, ggf. auch wesentlich erhöht. Damit ist die ehemalige Bahnstrecke bereits unabhängig vom historischen Interesse eine sinnvolle Information.

Ja, solange da irgend etwas erkennbar ist, sei es auch nur ein schwächerer Bewuchs des Feldes auf der ehemaligen Bahnstrecke oder ein darauf gebauter Radweg, so bin ich gegen die Löschung.

Es ist doch weit verbreitet und in Ordnung, dass man hier einfach zwischen abandoned und razed unterscheidet. Die wenigen alten Bahnlinien ertragen wir dann schon. Ähnliches gilt für ehemalige (!) Bahnhöfe, die leider immer wieder wie existieende eingetragen werden (mit oder ohne existierender Bahnhofsgebäude). Ich denke die Unterscheidung ist auch im Interesse der Bahnmapper.

Hier würde ich mir bei der Reihung eindeutig wünschen, dass die Realität (Punkt 3) höher als das amtlichen Wissen (4) eingestuft würde :->

Niemand bestreitet, dass diese Informationen interessant oder sinnvoll sind, sie haben bloss in OSM nichts verloren. Wir mappen in OSM keine “wahrscheinlichen Bodenverunreinigungen” oder “vermutete Blindgänger”. Wir mappen nur Dinge, die vor Ort verifizierbar sind. Hingehen, gucken, mappen (oder löschen). Zum Löschen einer alten Bahnstrecke reicht auch eine drübergebaute Wohnsiedlung, da braucht’s keinen Braunkohle-Tagebau.

Bye
Frederik

Warum löschen?
Wird die Datenbank dadurch “bereinigt”?
Werden die Daten weniger?

Auch im amtlichen Deutschland wird vieles gelöscht:

  • Ich denke dabei an alte Grenzverläufe (alte Grenzsteine). Kennt noch jemand die Grenzen seines Dorfes?
  • Denkmalliste wird zusammengestrichen
  • Denkmäler verfallen.

Warum haben unser Vorfahren dies alles erhalten?
Wir hätten heute die Möglichkeiten es zu bewahren, wenn wir wollten.

Das ist doch in der Praxis schon lange überholt, wir mappen über sämtliche key/values Fachwissen,
das so vor Ort vom einzelnen Mapper nicht erkennbar ist…

Stromverteilerkästen, Funkmasten usw…

Es ist gängige Praxis in allen Bereichen → Hingehen, gucken, recherchieren, mappen …

Grüße von Lutz