Forstweg, Maschinenweg, Rückegasse

Rückegassen wachsen in der Regel sehr schnell wieder zu, wenn sie nicht regelmäßig befahren werden (darf man in Thüringen ja auch seit 2 Jahren nicht mehr befahren). Das Problem der Aktuallisierung ist da ja schon vorgegeben.
Zur Zeit bin ich in einem Bestand tätig der vor 1 1/2 Jahren ausgedünnt wurde. Bereits letztes Jahr im Sommer haben sich erste Sträucher ihren Weg gesucht. Jetzt stehen diverse Pflanzen bereits kniehoch auf der Gasse herum. Die angrenzenten Bume haben den Plattz auch schnell genutzt und das Blätterdach weitgehend geschlossen.
Zum befahren sind die Gassen in der Regel nicht einmal mit dem MTB geeignet, es sei denn man will unbedingt ein neues Schaltwerk und Speichen.
Um den Bodendruck noch besser zu verteilen und gröbere Unebenheiten werden Äste/ Abschnitte quer zur Fahrtrichtung gelegt- was das befahren doch sehr schwer macht.

Das Befahren von Rückegassen mit dem Rad, oder Bereiten derselben ist nach fast allen Landesforstgesetzen unzulässig. Nur “Wege” dürfen befahren oder beritten werden. Von daher ist eine Unterscheidung, so schwierig sie vom bloßen Ansehen ist, doch juristisch essentiell, und bietet auch Anlass zu Disputen mit Grünberockten im Tann. So richtig durchhalten lässt sie sich in OSM leider nicht, denn ein historischer Weg, der in allen Karten noch eingezeichnet ist, schon vor Jahrzehnten von Holztransport-Schleppern in ein ganzjährig halbmetertiefes amphibisches Idyll verwandelt, seitdem kaum noch benutzt, von der modernen Forstwirtschaft mit Ästen zugeworfen, vom Jäger mit Bäumchen verhauen damit keine Reiter oder Mountainbiker den abendlichen Ansitz stören, sollte doch nicht als routbarer Weg auf der OSM-Karte erscheinen. Daher nutze ich man_made=cutline auch, sowohl für (momentan eindeutig unbenutzbare) Wege, besonders wenn es sich um Altstraßen handelt. Aber auch für die beliebten Schneisen rund um die Hochsitze (mit oder ohne gepflanzten Wildacker) wo es sich nicht lohnt landuse=meadow zu taggen, und solange es nicht zuviele sind. Der Sinn dessen, 10 parallel verlaufende Holzrückegassen auf 200m Waldstück mit cutline zu taggen, erschließt sich mir durchaus nicht. Denn wem würde solch eine Information weiterhelfen?

(Bild: “Hohe Straße” im Gieseler Forst. Diesen habe ich noch als highway=path getagged, denn zu Fuß benutzbar ist er noch, wenn man um die Wasserlöcher herumläuft, und auf den Karten eindeutig als “Weg” vermerkt. Ich habe solche Löcher schon in 30 Jahren unverändert gesehen und glaube daher dass manche von ihnen jahrhundertealt sind und noch vom mittelalterlichen Wagenverkehr her rühren können…)

Zur Verdeutlichung und Begriffsbestimmung sollte man sich die Zeilen von Landkartengernot nochmal in Ruhe durchlesen. Das trifft den Nagel auf den Kopf!

Rückegassen ist immer temporär und werden bei jeder Walddurchforstung neu ausgezeichnet. Oft sieht man nach 1-2 Jahren der Durchforstung Rückegassen nicht mehr.

Waldschneisen (man_made=cut_line) hat Gernot sehr gut definiert.

Sven

Aus gegebenem Anlass hole ich diesen Faden mal wieder aus der Versenkung, weil er zu meiner Frage gut passt und ich der Diskussion noch einen weiteren Aspekt hinzufügen wollen würde: Ich bin heute auf einen ehemaligen Wanderweg getroffen, der von einem Harvester auf zweieinhalb Meter Breite aufgeweitet wurde und habe mich gefragt, wie das am sinnvollsten dokumentiert ist. Ich denke nicht, dass dieser Weg, wie von einigen bezüglich Harvesterspuren angemerkt, nur temporär sein wird. Es war in der Vergangenheit ein Wanderweg und ich gehe davon aus, dass es auch absehbar einer bleiben wird. Allerdings ist es aktuell irgendwas, aber sicher kein Pfad mehr. Die Begehbarkeit, bzw. Befahrbarkeit hat sich durch die Umformung auch sicherlich nicht verbessert. Ich hab ihn jetzt erst mal getaggt, wie @hfst vorgeschlagen hat, da das m.E. am ehesten der Realität entspricht.

Außerdem hätte ich noch einen weiteres Argument, das m.E. dafür spricht, solche Wege als track und nicht als path zu erfassen: Wenn ich openstreetmaps-basiert Wanderrouten plane, suche ich in der Regel gezielt nach Pfaden, da ich keine Lust habe, breite Wirtschaftswege zu laufen. Ich bin dann schon häufiger auf irgendwelchen zweispurigen Trassen gelandet, die ich eigentlich vermeiden wollte, weil sie aus irgendeinem, für mich nicht nachvollziehbaren Grund als "Pfad"getaggt worden waren.

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Kannst du mal einen Link zu deinem Tagging einstellen?

Wovon genau möchtest du einen Link? Von dem getaggten Weg? Das wäre beispielsweise dieser hier: Way: 1272222857 | OpenStreetMap

Du solltest den ‘tracktype’ noch ergänzen (z.B. ‘grade5’). Denn so kann ein Datenauswertung ja nur raten.

foot=yes
highway=track
smoothness=very_horrible
surface=unpaved
width=2.5

Das hatte ich aus dem von @hfst erwähnten Grund bislang gelassen, allerdings ist selbst ein nicht ideales Tagging vermutlich besser, als ein unvollständiges, von daher kann ich das natürlich noch ergänzen.