deutsche namen für polnische städte nicht mehr zeitgemäss !!

Also was ich sagte bezieht sich eher auf Dörfer im Umkreis der Stadt.

Also speziell bei Kaliningrad habe ich schon das Gefühl, dass das der heute “richtige” Name ist. Sämtliche Medien sprechen vom russischen Gebiet Kaliningrad, nie vom russischen Königsberg. Wikipedia hat sogar zwei Artikel, für die Stadt vor 1945 und nach 1945.
Das mit dem Referendum ist ziemlich aufgebauscht, den meisten Leuten ist das dort eigentlich egal. :wink:
Nichts desto trotz hatte ich in Kaliningrad immer das Gefühl, dass man das deutsche Erbe dort eher akzeptiert als in Polen. Bestimmte Orte und Punkte haben dort immer noch deutsche Namen, z.B. “Neue Bleiche”, “Ponarth”, “Domfriedhof”, “Haberberg”.

Ich habe eben in diesem thread nachgelesen und dabei gelernt, dass nur in der Karte “OSM deutscher Stil” die dt.Ortsnamen angezeigt werden und zwar an erster Stelle. Ich werde zukünftig also bei Bedarf auf Mapnik umschalten, um real existierende Namen zu finden.
Vor ein paar Tagen habe ich mir die app maps.me für iPhone runter geladen, die osm-Material benutzt und auch offline funktioniert. Leider zeigt man die deutschen Namen groß, die lokalen Namen klein darunter. So bin ich dann in benachbarten französischen Regionen auf Orte wie Bisanz, Lünstadt, Romberg und Sankt Didel gestoßen - Namen, die man in Wikipedia nachschlagen muss.
Das macht doch keinen Sinn, Namen, die zur Zeit Karl V. in einigen Kanzleien benutzt wurden, als bekannte deutschen Namen zu führen.
Ich weiß, wir mappen nicht für die Renderer. Die sind aber so doof, dass sie alles nehmen was sie kriegen können.
Wenn man in der Karte “OSM deutscher Stil” deutsche Ortsnamen zeigen will, dann an zweiter Stelle und in Klammer gesetzt. Dann muss sich keiner mehr aufregen und die Karte wäre benutzbarer geworden.

Wie Galbinus hier https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=657788#p657788 schön gezeigt hat, sind die namen bei OSM wertungsfrei erfasst. Wenn die Nutzung der Daten in den Apps nicht nach dem Geschmack der Anwender erfolgt, so sollte dieser siich dort hin wenden!
Ich persönlich habe schon in anderen Winkeln der Erde festgestellt, dass selbst die Einheimischen die Namen der ehemaligen Kolonialisten genau so gleichberechtigt verwenden wie die ursprünglichen und richtigen.

Es sollte also niemand die Sache derart aufbauschen. Um es genau zu nehmen müsste es ja auch (sprach-)politsch richtig nicht

und

heißen sondern “Polska” und “Česko” ganz richtig dann sogar “Rzeczpospolita Polska” und “Česká republika”.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende
Uwe

Yup. Zumal es schwierig ist, die Grenze zu ziehen zwischen Namen wie Wrocław/Breslau (bekannte Stadt) und Mikułowa/Nikolausdorf (deutscher Name praktisch nicht in Gebrauch). Oder zwischen Śnieżka/Schneekoppe (ersteigenswerter Gipfel) und Płoszczań/Breiteberg (nicht so die alpinistische Herausforderung). Wenn das Ding einen deutschen Namen hat, dann hat es ihn halt. Wenn ich zu Yerushalajim Jerusalem sage und zu Milano Mailand, dann kann ich zu Jagniątków auch Agnetendorf sagen. (Kennt man, da hatte Gerhart Hauptmann seinen Wohnsitz. Ist erhalten und heute Museum.)

–ks

Ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht, dass sowas überhaupt disktutiert wird. Ein Name hat gefälligst in Landessprache eingetragen zu sein, das gilt für einen Kiosk, eine Straße, eine Stadt und das gesamte Land. Für die Lokalisierung sind die vorhandenen Instrumente zu verwenden, und zwar auf der Tagging-Seite wie auf der Renderer-Seite. Selbst die historischen Namen kann man mit “old_name” in allen erdenklichen Sprachen erfassen und demnach auch gezielt einblenden oder verbergen.

Es würde ja auch keiner auf die Idee kommen, ins name-Tag von Köln “Kolonia” oder “Cologne” einzutragen. Warum sollte es andersrum also anders sein, nur weil der Tagger zufällig aus Deutschland kommt?

Uwe hat schon Recht – was die Darstellung auf Karten oder sonstigen OSM-baiserten Produkten betrifft, muss man sich an die jeweiligen Urheber dieser Produkte wenden oder eben welche verwenden, die eine Lokalisierung beherrschen.

Ich glaube, das bestreitet niemand. Mir ging es darum, dass dort, wo Objekte deutsche Namen haben, diese als name:de gemappt werden sollten und nicht, wie in #59 postuliert, als old_name:de (denn der deutsche Name „funktioniert“ ja noch). Ein old_name ist für mich eher ein abgeschaffter, nicht mehr benutzter Name wie Gorlmorgsstodt.

–ks

ymmd. :wink: den versteht jetzt auch nicht gleich jeder.

Die Frage ist, ob es denn wirklich noch jemand benutzt (oder vielleicht wirklich schon offiziell mal abgeschafft wurde). Ich kenne kaum einen Deutschen, der noch “Hirschberg” oder “Grünberg” sagt, wenn er “Jelenia Gora” oder “Zielena Gora” meint… Bei mir im Bekanntenkreis reden alle vom polnischen Namen… Und auch Wikipedia ordnet die deutschen Namen als “historisch” ein: https://de.wikipedia.org/wiki/Hirschberg

Auf https://de.wikipedia.org/wiki/Jelenia_Góra steht deutsch Hirschberg. Abgesehen davon kommt es immer auf den Menschen an mit dem man spricht. Kein Deutscher den ich kenne sagt Wrotzwaw (ja so wird das ausgesprochen) sondern alle Breslau. Sogar die Polen reden mit mir von Posen und Breslau. Stört sie also nicht.

Zeitgemäss mit “ss” statt mit “ß” zu schreiben ist auch nicht zeitgemäß.

SCNR

nur zur info … ich verwende maps.me zwar nicht, bei osmand wars (und ist es vielleicht immer noch so), dass man auswählen kann, was die primäre Sprache ist, und wenn dein maps.me auf Deutsch eingestellt ist, wird es klar die deutschen Namen primär anzeigen, d.h. wenn du in Frankreich unterwegs bist, wirste wohl mal auf Französisch umstellen müssen :wink:

PS: und für den deutschen Stil auf openstreetmap.de wurde das übrigens meines Wissens nach auch explizit so entschieden…

Ich fahre auch nicht in die Wysokie Tatry, sondern in die Hohe Tatra. Warum soll ich dann nicht auch ins Riesengebirge fahren statt ins Karkonosze? Dieses Vermeiden existierender deutscher Namen hat für mich den Beigeschmack eines voreilenden politischen Gehorsams, als wolle man damit unterstreichen, auf die ehemals deutschen Ostgebiete aber auch wirklich gar keinen Anspruch mehr zu erheben. Dieses Bemühen finde ich ein wenig albern. Die Stadt im Elsaß spreche ich auch deutsch Straßburg aus und nicht französisch Strazbuhr.

Das ł entspricht ziemlich genau dem englischen Dabblju. Also „Wrotz-uaw“ mit konsonantischem u.

-ks

Bei Zoomlevel 12 oder höher, weil da die Regionalkarten angewendet werden. Darunter wird die Karte aus der globalen Übersichtskarte generiert und in der für die Programmoberfläche gewählten Sprache beschriftet. Finde ich verwirrend und habe kürzlich auch ein Ischju dafür geöffnet, aber man findet das maintainerseits ganz in Ordnung so. Wenn ich im Ausland unterwegs bin, sehe ich aber Ortsnamen gern so, wie sie auf den Wegweisern stehen, um mich zurechtzufinden.

–ks

Ich würde genau das Gegenteil behaupten :wink:

OK, scheint also noch üblich zu sein…

Es gibt solche und solche deutschen Namen für Orte im Ausland. Bei großen Städten scheint der deutsche Name in den meisten Fällen auch heute der allgemein übliche Name zu sein: Danzig, Breslau oder Straßburg. Interessanterweise gibt es diese Namensdebatte nicht bei Orten, die historisch nie deutsch waren: Ich habe praktisch noch nie jemanden getroffen der Moskwa statt Moskau, Milano statt Mailand oder Warszawa statt Warschau gesagt hat. Dann gibt es mittelgroße wie Thorn oder Kattowitz, bei denen ich das Gefühl habe, dass der deutsche und der nicht-deutsche Name in etwa gleich häufig verwendet werden. Bei Orten unterhalb eines bestimmten Bekanntheitsgrads scheint der deutsche Name aber weitestgehend aus dem Sprachgebrauch gefallen zu sein. Ich finde man sollte schon differenzieren zwischen deutschen Namen, die auch heute noch genutzt werden, und deutschen Namen, bei denen das eben nicht der Fall ist.

Der Name Bisanz für Besançon ist z.B. ein absolut berechtigter Fall für old_name:de.

Wie lautet der aktuelle name:de (bzw was soll in name:de stehen)?

Nichts, weil ein spezifisch deutscher Name dafür nicht in Gebrauch ist und damit das name-Tag ausreicht.

Dann ändere bitte auch den entsprechenden Eintrag auf Wikipedia.
Besançon ** (deutsch Bisanz, lat. Vesontio) **

Wer bist du, dass du bestimmst, ob etwas “in Gebrauch” ist?

Wenn du möchtest, dass Bezeichnungen nur in der Landessprache erscheinen, dann stell das in deinem Programm ein.
Ebenso, wenn beide Bezeichnungen gleichzeitig erscheinen sollen.

Er bestimmt nicht, er stellt fest.

Ich bin geneigt, mich der Feststellung anzuschließen, denn auch ich habe noch nie von “Bisanz” gehört.

Vielleicht sollte man im Wikipedia-Eintrag vermerken, dass es veraltet ist?

die deutsche Bezeichnung ist nicht veraltet, da es nicht von einer neuen deutschen Bezeichnung abgelöst worden ist.

soll **das ** das Kriterium für Tagging sein?